"Nicht oft habe ich unter Menschen soviel Not, Missverständnisse und Konflikte angetroffen, wie es in den vergangenen Wochen immer wieder auftrat. Da fühle ich deutlich den Boden wanken und die Grenzen schwinden, die ich bisher für gültig hielt. Unvereinbare Gegensätze treffen da aufeinander, ohne Vermittlung, ohne Liebe. Im Umgehen mit der Versuchungsgeschichte - Matthäus 4 - finde ich solche Schroffheiten wie Steine in der Wüste und das lebendige Wort, das Kraft spendet wie Brot, weil es das Schöpferwort selbst ist. Oder die Höhe der Tempelzinne und die Tiefe des Fallenkönnens, die unvermittelt die Schwerkraft aufhebt aus der Ätherwelt des Engelwirkens. Die Bergeshöhe mit dem Ausblick auf die Reiche der Welt in ihrer Schönheit und ihrem verführerischen Reichtum der Kräfte, wie sie auf die Seele wirken und in ihr Machtgelüste wecken. In alle diese Widersprüche und irdischen Ungereimtheiten zieht der Christus ein. Er gibt sich selbst hin und erbildet ein Dazwischen, eine lebendig-atmende Mitte, eine Menschensphäre, in der der Widersacher kein Heimatrecht hat. Seitdem der Christus die Versuchung verwandelt hat durch das Menschliche, wo sie sich aufhebt und wo sie weichen muss, ist damit im Menschen ein unversieglicher Quell aufgetan, an dem wir Mut und Kraft schöpfen dürfen. Es ist ein Quell der Liebe zu allen Wesen, und ein Quell des Lebens, der wachsen wird. Der Lichtquell stärkt die Einsicht in das ohnmächtige und nur scheinbar mächtige Wirken der Widersacher und ihre Technik des Erfolges."
...bekam ich heute.
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