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10/06/2011

Zwischen den Schneiden


Auf dem Friedhof des Pfalzklinikums für Psychiatrie und Neurologie befindet sich seit April 2008 die Pfälzische Gedenkstätte für die Opfer der NS-Psychiatrie. Im Zentrum der neu gestalteten Anlage steht die Skulptur "Zwischen den Schneiden" des pfälzischen Bildhauers Volker Krebs.



Mindestens 223 Patientinnen und Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster wurden 1940 in den Tötungsanstalten Grafeneck (Schwäbische Alb), Pirna (bei Dresden) und Hartheim (bei Linz/Donau) vergast. Ihre Leichen wurden sofort verbrannt und ihre Asche beseitigt. Im gesamten Deutschen Reich fielen bis August 1941 über 70.000 kranke und behinderte Menschen der zentralen Mordaktion zum Opfer.



Der Künstler Volker Krebs zu seiner Skulptur:

 "Eine überlebensgroße Figur aus pfälzischem Sandstein steht zwischen zwei fünf Meter hohen Stahlformen. Scherengleich klemmt das Metall die Figur ein. Diese widersetzt sich dieser Bewegung, indem sie eine balkenähnliche Form, die aus ihrer Schulterpartie erwächst zwischen die Schneiden trägt. Dadurch wird die Bedrohung angehalten und der Körper bleibt unversehrt. Auf den ersten Blick könnte man an ein Kruzifix erinnert werden, das ist aber nur ein abgeleiteter Teilaspekt der inhaltlichen Deutung. Ich verwende bewusst ein bekanntes Element, um meine Aussage darüber hinauszuführen. Mir geht es nicht darum den leidenden und geschundenen Menschen darzustellen, sondern Wege aufzuzeigen, einer Bedrängnis etwas entgegenzusetzen und sie zu überwinden. In unserem konkreten Fall verstehe ich meine Kunst nicht als Darstellung des Elends und der Frevel der NS-Diktatur. Der Betrachter soll andere Aspekte und Assoziationen mitnehmen, deshalb der "unleidende" Gesichtsausdruck der Figur."










Diese Gedenktafel sowie die beiden Info-Tafeln 
werden heute um 13 Uhr auf der Gedenkstätte eingeweiht.












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