Es winkt zu Fühlung fast aus allen Dingen,
aus jeder Wendung weht es her: Gedenk!
Ein Tag, an dem wir fremd vorübergingen,
entschließt im künftigen sich zum Geschenk.
Wer rechnet unseren Ertrag? Wer trennt
uns von den alten, den vergangnen Jahren?
Was haben wir seit Angebinn erfahren,
als dass sich eins im anderen erkennt?
Als dass an uns Gleichgültiges erwarmt?
O Haus, o Wiesenhang, o Abendlicht,
auf einmal bringst du's beinah zum Gesicht
und stehst an uns, umarmend und umarmt.
Durch alle Wesen reicht der eine Raum:
Weltinnenraum. Die Vögel fliegen still
durch uns hindurch. O, der ich wachsen will,
ich seh hinaus, und in mir wächst der Baum.
Ich sorge mich, und in mir steht das Haus.
Ich hüte mich, und in mir ist die Hut.
Geliebter, der ich wurde: an mir ruht
der schönen Schöpfung Bild und weint sich aus.
Umarmend und umarmt: das Leben, die Menschen, die Bilder (so schön bei dir) und Worte...
AntwortenLöschenGruss, Brigitte
Ich grüße Dich herzlich Barbara.
AntwortenLöschenHabe von Rilke das Gedicht kopiert liebe Stefanie. Es passt in meine «Reihe». Danke.
Im anderen Gedicht lese ich eine zweite Geschichte ...
Alles Liebe Euch
MonikaMaria
Ich kann mich gar nich sattlesen an Rilke. Oft wird man belächelt, wenn man ihn mag, aber ich kann sooo viel zwischen den Zeilen "sehn". Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende, liebe Stefanie!
AntwortenLöschenLiebe Brigitte, genau diese "umarmende" Zeile hatte ich innerlich auch markiert.
AntwortenLöschenIch grüße dich auch, Monika Barbara. Der weiße Elefant auf dem Foto dreht sich übrigens in Mannheim. Luca saß daneben in einer Kutsche, ein "Mohr" hinter ihm wie zum Schutz. Das "Karussell-Gedicht" habe ich zu Schulzeiten auswendig gelernt.
Liebe Ismi, manchmal mus ich Rilke "verschwinden" lassen und seine typische Wortwahl. Doch dann taucht er mir wieder auf, ich lese ihn neu und freue mich neu.
Euch allen einen guten Eingang in den Sonntag!