05/06/2010

pierre heißt stein


Gestern kam Pierre zu uns.
Um 9.55 Uhr bat er per Telefon um Einlass
mit der Stimme des Sozialarbeiters vom Jugendamt.
(Wir arbeiten auch als Bereitschaftspflegestelle.)
Gut eine Stunde haben wir überlegt,
dann zugesagt.
Um 12.30 Uhr war er da.




Anfrage



Überlegung



Antwort 

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 Noch Fragen zum Karma? 



Dafür haben wir nämlich eine gute Nase!




8 Kommentare:

  1. Stefanie, warum sitze ich jetzt da und weine?
    Es ist wohl meine Antwort, weil ich in deiner Sprache keine habe.
    von Herzen
    Gabriela

    ach ja, und Fragen zum Karma hätte ich trotzdem noch, aber sie drängen nicht.

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  2. Ihr Lieben! Ich freue mich für Euch als Möglichmacher! Meinen herzlichsten Glückwunsch zu Eurer Entschlussfreudigkeit!

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  3. Oh, was für ein großer «Garten».

    Ganz herzlich
    Monika

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  4. Liebe Gabriela,
    es ist neun am Abend; ein ganzer langer Tag ohne PC geht zu Ende. Als ich eben an meinen Schreibtisch kam, sah der Laptop so winzig klein aus im ersten Moment; klein gegenüber dem Leben, das so groß ist. Nachdem ich mich ihm nun eine Weile wieder zugewendet habe, ist er wieder ein Stück gewachsen.-
    Zwei zweijährige Buben gleichzeitig und vor allem so überraschend; und dazwischen ein paar Seiten in einem Buch gelesen, das mir eine Freundin gestern abend in die Hand drückte:
    "Als Marilyn Monroe in den Himmel kam" - Diskurs über die moderne Biographie von Mathias Wais; und dazu meine Frage, wer eigentlich die Pläne macht für mein Leben und warum er sie dauernd ändert; naja, zumindest dauernd erweitert.
    Und ein Kind, das jedenfalls die erste Nacht zwölf Stunden geschlafen hat und einen Mittagsschlaf hielt und das gleichzeitig mit dem andern Kind; ein Kind, dem ich teelöffelweise Flüssigkeit eingeflößt habe heute, damit es bei der Hitze überhaupt etwas getrunken hat. Und nachdem wir dieses Trinkkämpfchen zweimal gekämpft hatten, nahm es am Abend einfach Lucas Becher und trank daraus. Er ist ein kleiner Froschkönig: will vom Becherlein der Prinzessin trinken, in ihrem Bettlein schlafen.
    Weiß er sein Schicksal?
    Wer macht sein Schicksal jetzt, nachdem seine Biographie nun diesen Einschnitt erfahren hat?
    War der Einschnitt geplant?
    Hat Pierre sich bei uns angekündigt?
    Was "will" er als nächstes?

    Fragen zum Sonntag usw.

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  5. Liebe Susanne,
    damit du dich hier meldest, muss ich mich wohl erst auf den Kopf stellen oder ein Kind kriegen...

    Danke für die Glückwünsche. Ich weiß nicht, ob unsere Entschlussfreudigkeit groß ist. Es ist eher so, dass es für ein "Nein" keine stichhaltigen Gründe gab. Obwohl wir beim letzten Sperrmüll die Kinderbetten weggegeben haben, weil ich sagte, ich wolle jetzt kein kleines Kind mehr.
    (Es gibt noch ein Reisebett...)

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  6. Liebe Monika,
    siehst du auch die Ochsen in diesem Garten, die den Karren ziehen?

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  7. Liebe Stefanie,
    weißt Du, was ich besonders schön finde? Dass wir ganz oft genau das bekommen, was wir am wenigsten wollten. Und genau das ist es dann, was wir wohl tatsächlich brauchen. Künftig sollten wir dazu übergehen, uns klar zu machen, was wir gar nicht wollen und uns dies dann von Herzen wünschen .... ???!!!! Ich habe noch ein Kinderbett zum Verleihen ... Eine gute und lange Nacht Euch allen

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  8. Liebe Stefanie
    Ja, diesen Ochsen habe ich für unsere Schule gespielt und der Karren war ausgesprochen schwer. Und als die Frage vom Schulmitbegrüder kam, 2006, wo es mir immer noch so jämmerlich ging und ich immer noch keine zwei Sätze behalten konnte, ob ich nicht im Schulforum und in der Schulführung tätig sein will, war mir in gleichen Moment klar, dass das eine Prüfung und eine Schicksalsfrage war, die ich nicht ablehnen durfte.

    Dazu musste ich mich 2007 sogar von meinem damals 16-jährigen Sohn trennen, um meine Arbeit ungehindert machen zu können. Ein Einschnitt, wo ich hoffte, dass dieser bittere Kelch an mir vorüber ginge. Aber nein, ich musste ihn trinken und im Nachhinein kann ich nur sagen: Meine innere Führung hatte mich sehr gut beraten. –

    Die Schule kam in eine sehr große Krise. Ich lernte Dr. Karl-Martin Dietz kennen, Dialogische Schulführung, vom Friedrich von Hardenberg Institut. Ich studierte seine ganzen Werke. Mit Udo Hermanstorfer nahm ich ebenfalls Kontakt auf. Mir wurde klar, dass die Schule nur aus der Krise kommt, wenn die Lehrer untereinander und auch endlich mit den Eltern zusammen diese Schule führen. Nach Strich und Faden wurde ich gemobbt, ignoriert und die Sache als Hirngespinnst und zu hoch für alle abgetan. Vorträge von Jürgen Paul vom Friedrich von Hardenberg Institut wurden von den Lehrern nicht besucht, außer von einer Lehrerin, welche dann abfällig darüber gesprochen hatte. Ich habe viel geweint und ich wusste, dass ich durchhalten muss – nicht für mich, für die anderen, für den Schulorganismus.

    Eine Handvoll Eltern hatten aber verstanden, worum es ging. Tag und Nacht habe ich daran gearbeitet, um die Menschen aufmerksam zu machen. An drei Waldorfschulen habe ich Vorträge gehalten vor den Elterndelegierten, was Dialogische Führung bedeutet. Im Frühjahr vor einem Jahr gingen dann endlich die Türen auf. Eltern wie Lehrer brauchten dazu aber erst einmal getrennte Begleitung, weil die Situation zu verfahren war, die sie auch in Anspruch nahmen (Frau Sinapius). Die Lehrer untereinander mussten erst lernen in ein Miteinander zu kommen. Viele Lehrer samt Schulleiter waren gegangen und auch unter den Eltern waren Fronten entstanden.

    Drei Monate später war dann die Schulzeit von meiner Tochter zu Ende. Kompetente Eltern arbeiten jetzt an wichtigen Stellen in der Schule und beraten und organisieren mit. In diesem Frühjahr besuchte ich ein paar mal das Schulforum. Es war eine Freude zu hören, wie Eltern und Lehrer miteinander umgingen und was jetzt alles möglich ist.

    Nebeneffekt:
    Was am Anfang an der Schule nicht ging, habe ich sofort in unserer Firma angewendet, die ebenfalls in der Krise steckte. Hier konnte ich erleben, wie die Sache funktioniert. Dies gab mir Kraft, durchzuhalten.


    ***


    Nach der «Kreuzigung» fängt die wahre Mission erst an, liebe Stefanie. Sie sieht bei jedem anders aus. Die nächste Mission steht für mich auch schon an. Noch habe ich etwas Zeit und die brauche ich auch.

    Eine gute und erholsame Nacht wünsche ich Euch von ganzem Herzen.

    Monika

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