02/05/2010

rückBlick


Jedes Menschen Geschichte soll eine Bibel sein - 
wird eine Bibel sein.

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Alles, was wir erfahren, ist eine Mitteilung. 
So ist die Welt in der Tat 
eine Mitteilung - Offenbarung des Geistes. 
Die Zeit ist nicht mehr, 
wo der Geist Gottes verständlich war. 
Der Sinn der Welt ist verlorengegangen. 
Wir sind beim Buchstaben stehengeblieben. 
Wir haben das Erscheinende 
über der Erscheinung verloren.

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Der vollendete Mensch
muss gleichsam zugleich an mehreren Orten 
und in mehreren Menschen leben - 
ihm müssen beständig ein weiter Kreis 
und mannigfache Begebenheiten gegenwärtig sein. 
Hier bildet sich dann 
die wahre, großartige Gegenwart des Geistes, 
die den Menschen zum eigentlichen Weltbürger macht 
und ihn in jedem Augenblicke seines Lebens 
durch die wohltätigsten Assoziationen 
reizt, stärkt und in die helle Stimmung 
einer besonnenen Tätigkeit versetzt.

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Die Geisterwelt ist uns in der Tat schon aufgeschlossen. 
Sie ist immer offenbar. 
Würden wir plötzlich so elastisch, 
als es nötig wäre, 
so sähen wir uns mitten unter ihr. 
Heilmethode des jetzigen mangelhaften Zustandes. 
Ehemals durch Fasten und moralische Reinigungen. 
Jetzt vielleicht durch die stärkende Methode.

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Die Worte und Gedanken 
hat Novalis formuliert,
der am 2. Mai 1772 geboren wurde.

Die Fotos habe ich in Wissembourg


und in der dortigen Kirche 
St. Peter und Paul aufgenommen.

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P.S.


Ich war auch dabei.
Und Rapsfelder haben wir gesehen.






4 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Habe gerade einen Fehler gelöscht. So, jetzt richtig (für mich)


    Danke, nun bin ich ein Stück weit mitgereist.

    Siehst Du die Gestalten im Weinstock?
    Ob sie Reben werden wollen ... vitis vinifera?

    vitis - der Weinstock
    vita – das Leben
    vitis - die Leben


    Durch den Fehler wollte ich es jetzt noch genauer wissen und es haut mich gerade um!

    vitis vinifera
    vitis – die Leben
    vini - des Weins
    fera – das Tier

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  3. Liebe Monika,
    im Moment fällt mir dazu nur ein,
    dass ich meine, "vitis" sei Dativ oder Ablativ Plural.

    fera - dachte ich, kommt von ferre, tragen.

    fera heißt auch wild.

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    Die Gestalten im Weinstock, die ich jetzt sehe, nachdem du es geschrieben hast, sind wie hineingebannt in das knorrige Holz.
    Und doch wächst junges Leben daraus.

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  4. fera
    nominativ und ablativ «weiblich» heißt es: wild

    fera gibt es bei ferre nicht.


    fera – das Tier ... das Wild (nehme ich an ... bleibt weiter interessant).

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