31/03/2011

heraus-gefordert zum Kommentar

Liebe Gabriela,
das ist eine Antwort auf deine heutigen Gedanken: hier

Christina hat am Montag die Gedanken Karl Rahners zur Kindheit eingestellt. Kindheit ist in ihrem ursprünglichen Zustand eine "bequeme, kuschelige, heile, verschlafene Welt". Mit dem Wachsen geht zunehmend Aufwachen einher bis hin zum übermäßigen Wachsein von schlaflosen Erwachsenen. Jetzt gerade beim Schreiben sehe ich die Kindheit als einen Raum. Dieser Raum verschwindet nicht, wenn ich kein Kind mehr bin. Ich verlasse ihn, der Raum bleibt. Es ist dieser lebendige, warme, schlaf - trunkene, unauslöschliche Lebensbereich, in dem Paul Klee sein Lamm sich bewegen lässt, kindlich, lebendig, grünkräftig. "Weil das Paradies in uns wurzelt", nennt es Hilde Domin. Ich sehe uns einen Kreis bilden, der Kreis schützt die Kindkräfte. Ich sehe uns Hüter sein dieser Kindkräfte, dieses Kindes in der Mitte.

Stefanie


P.S. Ich gestehe, dass ich nicht weiß, ob es eine Linde ist "da unten".

3 Kommentare:

  1. Es sind Ahorn-Blüten ... liebe Stefanie. An den zarten Blättern kann man es erkennen.

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  2. Danke, Stefanie,
    das übliche, geübte Hülle schaffen scheint wie nicht mehr zu funktionieren. Ich spüre es an den Fragen, ich spüre es an den Blicken, die Tränen sind anders, ein Drängen, ein Kämpfen. Vielleicht "nur" eine extreme Rubikon-Erfahrung? ich weiss es nicht. Ich fühle mich jedenfalls selber in meiner Wachheit für meine Aufgabe herausgefordert, staune, wie anders die Gespräche mit den Lehrern sind als noch vor acht Jahren, als die Grossen in dieses Alter kamen. Das bestätigt auch der Erstklasslehrer, welcher immerhin schon seit fast 40 Jahren unterrichtet. Er erzählt z.B., dass die Kinder ihn in philosophische Gespräche über Zahlen verwickeln, wie er es sich vor 20 Jahren nicht hätte vorstellen können.
    Ich will mich weiter als Hüterin versuchen, auch als Hüterin der Kindkräfte in mir.

    Den Text von Montag habe ich noch nicht gelesen, ich war am Montag kaum hier....

    Über mir tobt ein innerhäusliches Erdbeben. Ich gehe mal üben...

    Gabriela

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