Liebe Gabriela,
das ist eine Antwort auf deine heutigen Gedanken: hier
Christina hat am Montag die Gedanken Karl Rahners zur Kindheit eingestellt. Kindheit ist in ihrem ursprünglichen Zustand eine "bequeme, kuschelige, heile, verschlafene Welt". Mit dem Wachsen geht zunehmend Aufwachen einher bis hin zum übermäßigen Wachsein von schlaflosen Erwachsenen. Jetzt gerade beim Schreiben sehe ich die Kindheit als einen Raum. Dieser Raum verschwindet nicht, wenn ich kein Kind mehr bin. Ich verlasse ihn, der Raum bleibt. Es ist dieser lebendige, warme, schlaf - trunkene, unauslöschliche Lebensbereich, in dem Paul Klee sein Lamm sich bewegen lässt, kindlich, lebendig, grünkräftig. "Weil das Paradies in uns wurzelt", nennt es Hilde Domin. Ich sehe uns einen Kreis bilden, der Kreis schützt die Kindkräfte. Ich sehe uns Hüter sein dieser Kindkräfte, dieses Kindes in der Mitte.
Stefanie
P.S. Ich gestehe, dass ich nicht weiß, ob es eine Linde ist "da unten".
31/03/2011
30/03/2011
Modernität
Die beiden folgenden Zitate Rudolf Steiners zu seinem zum 86. Todestag am heutigen 30. März - einerseits im Gedenken an ihn, andererseits im Blick auf seine (sich gegenwärtig erneut bestätigende) Aktualität.
"Ich habe eine Anzahl von so veranlagten Menschen in meinem
Leben kennengelernt, aber man beachtet sie für gewöhnlich nicht.
Es ist das Bewußtsein, das der Mensch in der fünften nachatlantischen
Zeit entwickelt so, daß es gar nicht völlig hinreicht für das
Leben zwischen der Geburt und dem Tode, sondern so, daß der
Tod eigentlich immer hereinspielt in das Erdenleben. Dem Menschen
wird bewußt werden, daß man eigentlich jeden Tag ein
bißchen stirbt, daß eigentlich fortwährend das Sterben im Menschen
anfängt, daß der Tod fortwährend da ist. Einzelne Menschen
gibt es, die entweder den Tod stark fürchten, indem sie ihn
als zehrend an ihrer Erdenmenschlichkeit empfinden; aber ich
habe auch solche Menschen kennengelernt, die den Tod liebten,
weil er sie immer begleitet, und die eigentlich immer nach ihm
verlangten.
Das ist etwas, was in der fünften nachatlantischen Epoche
immer mehr und mehr heraufkommen wird: das Bewußtsein, den
Tod neben sich hergehen zu sehen. Ich will es noch konkreter
beschreiben. Der Mensch wird jenen intimen Feuerprozeß, der
mit der Entwickelung der Bewußtseinsseele zusammenhängt, an
sich wahrnehmen. Insbesondere wird der Mensch in solchen
Momenten, wo er aus dem Schlafbewußtsein heraustritt und in
das Wachbewußtsein tritt, dieses Wachbewußtsein wie eine Art
Feuerprozeß in sich erleben, der ihn verzehrt. Denn die Bewußtseinsseele
ist schon ein Hochgeistiges; das Geistige aber verzehrt
immer das Materielle. Und die Art und Weise, wie die Bewußtseinsseele
das Materielle und das Ätherische im Menschen verzehrt,
ist eine Art intimer Feuerprozeß, ein Verwandlungsprozeß.
Das wird der Mensch im Verlauf dieser fünften nachatlantischen
Epoche immer mehr und mehr in sich wahrnehmen. Nur dürfen
Sie sich dieses Feuer nicht so vorstellen wie eine brennende Kerzenflamme;
so physisch muß man sich das nicht vorstellen. Sondern
der Mensch wird es sozusagen in seiner Seele moralisch sich
konstituieren fühlen, dieses Neben-ihm-Stehen des Todes."
aus: GA 346, Apokalypse und Priesterwirken. Fünfter Vortrag (9. September 1924)
"Immer feindlicher stellt sich im Laufe der menschlichen Entwickelung
die Außenwelt um uns. Immer mehr müßt Ihr lernen, Eure innere
Kraft der herandrängenden Außenwelt entgegenzustellen. Aber die
Angst muß dabei verschwinden. Und ganz besonders für den, der eine
esoterische Schulung durchmacht, ist es nötig, unumgänglich nötig,
daß er sich freimache von allen Angst- und Furchtgefühlen. Nur da hat
die Angst eine gewisse Berechtigung, wo sie uns aufmerksam macht,
daß wir uns stark machen sollen, aber alle unnatürlichen Angstgefühle,
die den Menschen quälen, müssen ganz und gar verschwinden. Was
sollte geschehen, wenn der Mensch noch Angst- und Furchtgefühle hat
und das Jupiterbewußtsein stellt sich ein? Dort wird die Außenwelt
sich dem Menschen viel, viel feindlicher und schrecklicher gegenüberstellen
als heute. Ein Mensch, der hier nicht die Angst sich abgewöhnt,
wird dort von einem schreckensvollen Entsetzen ins andere fallen.
Schon jetzt bereitet sich immer mehr dieser Zustand in der Außenwelt
vor. Und deutlicher noch wird das sich dem Menschen zeigen in
jener schrecklichen Zeit, die hereinbrechen wird unter der Herrschaft
des Oriphiel, von dem ich Euch das letztemal gesprochen habe. Da
muß der Mensch gelernt haben, festzustehen! Unsere heutige Kultur
schafft selbst jene entsetzlichen Ungeheuer, die den Menschen auf dem
Jupiter bedrohen werden. Schaut Euch die riesenhaften Maschinen an,
welche die menschliche Technik heute mit allem Scharfsinn konstruiert!
In ihnen schafft sich der Mensch die Dämonen, die in Zukunft
gegen ihn wüten werden. Alles, was der Mensch heute an technischen
Apparaten und Maschinen sich erbaut, wird in Zukunft Leben gewinnen
und sich dem Menschen in furchtbarer Weise feindlich entgegenstellen.
Alles, was aus reinem Nützlichkeitsprinzip, aus Einzel- oder
Gesamtegoismus heraus geschaffen wird, ist in Zukunft des Menschen
Feind. Wir fragen heute viel zu viel nach dem Nutzen dessen, was wir
tun. Wenn wir die Entwickelung wirklich fördern wollen, so dürfen wir
nicht nach dem Nutzen fragen, sondern vielmehr danach, ob etwas
schön und edel ist. Wir sollen nicht nur aus dem Nützlichkeitsprinzip
heraus handeln, sondern aus reiner Freude am Schönen. Alles, was der
Mensch heute schafft, um sein künstlerisches Bedürfnis zu befriedigen,
aus reiner Liebe am Schönen, auch das wird sich in Zukunft beleben
und es wird zur Höherentwickelung des Menschen beitragen."
aus: GA 245, Anweisungen für eine esoterische Schulung (aus der Esoterischen Stunde vom 16. Januar 1908, München)
"Ich habe eine Anzahl von so veranlagten Menschen in meinem
Leben kennengelernt, aber man beachtet sie für gewöhnlich nicht.
Es ist das Bewußtsein, das der Mensch in der fünften nachatlantischen
Zeit entwickelt so, daß es gar nicht völlig hinreicht für das
Leben zwischen der Geburt und dem Tode, sondern so, daß der
Tod eigentlich immer hereinspielt in das Erdenleben. Dem Menschen
wird bewußt werden, daß man eigentlich jeden Tag ein
bißchen stirbt, daß eigentlich fortwährend das Sterben im Menschen
anfängt, daß der Tod fortwährend da ist. Einzelne Menschen
gibt es, die entweder den Tod stark fürchten, indem sie ihn
als zehrend an ihrer Erdenmenschlichkeit empfinden; aber ich
habe auch solche Menschen kennengelernt, die den Tod liebten,
weil er sie immer begleitet, und die eigentlich immer nach ihm
verlangten.
Das ist etwas, was in der fünften nachatlantischen Epoche
immer mehr und mehr heraufkommen wird: das Bewußtsein, den
Tod neben sich hergehen zu sehen. Ich will es noch konkreter
beschreiben. Der Mensch wird jenen intimen Feuerprozeß, der
mit der Entwickelung der Bewußtseinsseele zusammenhängt, an
sich wahrnehmen. Insbesondere wird der Mensch in solchen
Momenten, wo er aus dem Schlafbewußtsein heraustritt und in
das Wachbewußtsein tritt, dieses Wachbewußtsein wie eine Art
Feuerprozeß in sich erleben, der ihn verzehrt. Denn die Bewußtseinsseele
ist schon ein Hochgeistiges; das Geistige aber verzehrt
immer das Materielle. Und die Art und Weise, wie die Bewußtseinsseele
das Materielle und das Ätherische im Menschen verzehrt,
ist eine Art intimer Feuerprozeß, ein Verwandlungsprozeß.
Das wird der Mensch im Verlauf dieser fünften nachatlantischen
Epoche immer mehr und mehr in sich wahrnehmen. Nur dürfen
Sie sich dieses Feuer nicht so vorstellen wie eine brennende Kerzenflamme;
so physisch muß man sich das nicht vorstellen. Sondern
der Mensch wird es sozusagen in seiner Seele moralisch sich
konstituieren fühlen, dieses Neben-ihm-Stehen des Todes."
aus: GA 346, Apokalypse und Priesterwirken. Fünfter Vortrag (9. September 1924)
"Immer feindlicher stellt sich im Laufe der menschlichen Entwickelung
die Außenwelt um uns. Immer mehr müßt Ihr lernen, Eure innere
Kraft der herandrängenden Außenwelt entgegenzustellen. Aber die
Angst muß dabei verschwinden. Und ganz besonders für den, der eine
esoterische Schulung durchmacht, ist es nötig, unumgänglich nötig,
daß er sich freimache von allen Angst- und Furchtgefühlen. Nur da hat
die Angst eine gewisse Berechtigung, wo sie uns aufmerksam macht,
daß wir uns stark machen sollen, aber alle unnatürlichen Angstgefühle,
die den Menschen quälen, müssen ganz und gar verschwinden. Was
sollte geschehen, wenn der Mensch noch Angst- und Furchtgefühle hat
und das Jupiterbewußtsein stellt sich ein? Dort wird die Außenwelt
sich dem Menschen viel, viel feindlicher und schrecklicher gegenüberstellen
als heute. Ein Mensch, der hier nicht die Angst sich abgewöhnt,
wird dort von einem schreckensvollen Entsetzen ins andere fallen.
Schon jetzt bereitet sich immer mehr dieser Zustand in der Außenwelt
vor. Und deutlicher noch wird das sich dem Menschen zeigen in
jener schrecklichen Zeit, die hereinbrechen wird unter der Herrschaft
des Oriphiel, von dem ich Euch das letztemal gesprochen habe. Da
muß der Mensch gelernt haben, festzustehen! Unsere heutige Kultur
schafft selbst jene entsetzlichen Ungeheuer, die den Menschen auf dem
Jupiter bedrohen werden. Schaut Euch die riesenhaften Maschinen an,
welche die menschliche Technik heute mit allem Scharfsinn konstruiert!
In ihnen schafft sich der Mensch die Dämonen, die in Zukunft
gegen ihn wüten werden. Alles, was der Mensch heute an technischen
Apparaten und Maschinen sich erbaut, wird in Zukunft Leben gewinnen
und sich dem Menschen in furchtbarer Weise feindlich entgegenstellen.
Alles, was aus reinem Nützlichkeitsprinzip, aus Einzel- oder
Gesamtegoismus heraus geschaffen wird, ist in Zukunft des Menschen
Feind. Wir fragen heute viel zu viel nach dem Nutzen dessen, was wir
tun. Wenn wir die Entwickelung wirklich fördern wollen, so dürfen wir
nicht nach dem Nutzen fragen, sondern vielmehr danach, ob etwas
schön und edel ist. Wir sollen nicht nur aus dem Nützlichkeitsprinzip
heraus handeln, sondern aus reiner Freude am Schönen. Alles, was der
Mensch heute schafft, um sein künstlerisches Bedürfnis zu befriedigen,
aus reiner Liebe am Schönen, auch das wird sich in Zukunft beleben
und es wird zur Höherentwickelung des Menschen beitragen."
aus: GA 245, Anweisungen für eine esoterische Schulung (aus der Esoterischen Stunde vom 16. Januar 1908, München)
29/03/2011
mal wieder: Hilde Domin
Täglich säen wir Samen aus
Für Bäume des Himmels
Darin unsere Träume nisten
Die Vögel fliegen auf
Aus ihren Zweigen
Sieh doch, die Luft trägt!
Täglich säen wir neue Samen
Für einen ganzen Wald Hoffnung
Weil das Paradies in uns wurzelt
Für Bäume des Himmels
Darin unsere Träume nisten
Die Vögel fliegen auf
Aus ihren Zweigen
Sieh doch, die Luft trägt!
Täglich säen wir neue Samen
Für einen ganzen Wald Hoffnung
Weil das Paradies in uns wurzelt
28/03/2011
Wahrspruchwort zur Ergreifung des Willens
Diese Christrose blüht gerade jetzt in meinem Garten.
Sieghafter Geist
durchflamme die Ohnmacht
zaghafter Seelen
verbrenne die Ich-Sucht,
entzünde das Mitleid,
dass Selbstlosigkeit,
der Lebensstrom der Menschheit,
wallt als Quelle
der geistigen Wiedergeburt.
Rudolf Steiner
gedankensplitter.......
„Die Kindheit bleibt.
Sie ist nicht die vergangene Zeit,
sondern die bleibende.
Wir verlieren die Kindheit nicht,
sondern gehen ihr entgegen als dem bleibend Geretteten.
Wir werden erst die Kinder, die wir waren,
weil wir unsere Kindheit einsammeln in unsere Ewigkeit.“
Karl Rahner 1904-84
27/03/2011
entfLAMMt
Lieber Paul Klee,
ich möchte dein Lamm ausleihen.
ich möchte dein Lamm ausleihen.
Wahrscheinlich darf ich das nicht.
Ich liebe es schon lange.
Es lief mir über den Weg;
uns allen läuft es über den Weg,
läuft uns zwischen die Füße,
steht im Weg.
Stupst uns an.
Ist nicht zu halten.
Lässt uns keine Ruhe.
Es hängt uns an.
Es hängt an uns.
Geht durch uns durch.
Geht uns durch und durch.
Geht durch mit uns.
Geht mit uns durch Berg und Tal.
Durch Berg und Tal.
Lässt sich tragen.
Liegt schwer auf den Schultern.
Springt leichtfüßig um uns.
Tritt uns auf die Füße.
Mensch Lamm.
26/03/2011
25/03/2011
gebetsmomente....
vieles berührt mein herz.
lasten und sorgen flackern auf und das gebet nach segen, frieden und heilung wird stark.
eine christus-berührung, tränen, ängste, anklagen, fragen.....
"es entfaltet sich eine persönlichkeit,
wenn gott in die seele hineinlacht
und diese zurücklächelt."
meister eckhart
dann nehme ich richtung auf zum dank.
danken für die kleinen dinge und die grossen.
und irgendwann fühlt sich das herz gereinigt, sortiert, neu ausgerichtet und gefüllt an.
23/03/2011
22/03/2011
21/03/2011
Tag des Wassers am 22. März 2011
«Wie private Konzerne mit Wasser Geld machen“
wird am Dienstag, den 22. März 2011
um 20:15 Uhr auf ARTE gezeigt
(Wiederholung Donnerstag, den 24.3. 10:05 Uhr)
Noch darf der Film gezeigt werden ...
Näheres dazu hier:
20/03/2011
Lukaskirche in Heidelberg
Heute wird die neu erbaute Kirche der Christengemeinchaft in Heidelberg,
die Lukaskirche, geweiht.
Gestern, am ersten Festtag der Einweihung,
konnte die Kirche besichtigt werden.
Noch ist nicht alles ganz zu Ende gestaltet.
Hier das Kirchenschiff von Süden gesehen;
in den fünf Fensterspalten spiegeln sich Wolken und Himmel.
Blick in den hinteren Kirchenraum.
Der Innenraum für den Gottesdienst.
Kleiner Nebenraum mit Oberlicht.
Olivenbaum vor der Eingangstür.
19/03/2011
18/03/2011
VIOLETA PARRA - Gracias a la vida ( Thanks to life) ORIGINAL version
eingestellt mit zuversicht, hoffnung und annahme
17/03/2011
Ich habe keine Angst mehr
Ein Brief der japanischen Autorin Akira Kuroda aus Tokio.
Er trägt den Titel ...
Ich habe keine Angst mehr
Der beste Weg zum Glück ist, sich genauso schnell zu verändern, wie sich das Leben selbst verändert", schreibt der Autor und Geisteslehrer Don Miguel Ruiz. Ich möchte euch sagen, dass ich mich nicht mehr von meiner Angst beherrschen lasse. Ich habe es so satt. Zu erkennen, was passiert, und die Situation einzuschätzen ist etwas ganz anderes, als Angst zu haben.
Wenn man Angst hat und traurig ist, kann man das ruhig ausdrücken, aber man sollte sich davon nicht beherrschen lassen. Man kann diese Methode ganz aktuell in dieser Situation praktizieren. Bitte versucht nicht, eure Gefühle oder euer Schuldbewusstsein zu verbergen, denn mit der Zeit würde es nur noch schlimmer. Sprecht offen mit anderen. Niemand lebt für sich allein. Offenbart anderen eure Gefühle und sagt, wenn euch nach Weinen zumute ist, lasst euren Tränen freien Lauf. Achtet auf die Temperatur der Tränen, auf den beißenden Schmerz in der Nase, dann werdet ihr wieder ruhiger, weil ihr wisst, dass euer Körper ganz normal funktioniert. Gott sei Dank seid ihr am Leben, und deswegen empfindet ihr Schmerz und Trauer."
Ich dachte immer, dass ich sofort fliehen würde, wenn bei uns etwas passiert. Aber seit dem Erdbeben hat sich meine Einstellung komplett verändert. Ich fühle mich diesem Land und seinen Menschen so verbunden. Ich liebe dieses Land Japan mehr als zuvor. Und ich liebe die ganze Welt (das gilt übrigens nicht nur für mich, das sagen alle, mit denen ich gesprochen habe). Wir lieben euch, ihr Völker der Welt! Wir danken euch aus tiefstem Herzen für eure Hilfe, für euren Beistand. Eure Freundlichkeit, eure Hilfe, eure Gebete rühren uns zu Tränen, denn wir fühlen eure Menschlichkeit. Vielen, vielen Dank! Bitte betet weiterhin mit uns.
In mir sind Schmerzen und Trauer. Es tut so weh, aber ich habe jetzt keine Angst mehr. Was immer passiert, es liegt nicht mehr in meiner Hand. Ich ergebe mich. Ich muss einfach tun, was notwendig ist, beispielsweise an euch schreiben. Ich kann nun die Schmerzen anderer Menschen wirklich verstehen.
Als die Amerikaner das World Trade Center einstürzen sahen, als die Iraker ihre Stadt von Bomben zerstört sahen, als die Indonesier ihre verwüsteten Strände sahen, als die Chinesen das furchtbare Erdbeben erlebten - all diese Schmerzen in der Geschichte sind auch die Schmerzen aller anderen Menschen. Es sind eure, es sind meine Schmerzen. Es sind unsere Schmerzen. Spürt ihr sie? Es bedeutet, dass wir miteinander verbunden sind. Wir werden auch das Glück miteinander teilen. In diesem Moment hat mich gerade ein Freund angerufen, der in Westjapan lebt. Er sagte, ich solle sofort aus Tokio weggehen, bevor es zu spät ist. Ich weiß, viele meiner Freunde sind schon im Begriff wegzugehen. Ich sehe die Nachrichten und höre, dass ein weiterer Reaktor explodiert ist. Vielleicht bin ich zu dumm, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich keine Angst mehr habe.
Fürs Erste bleibe ich in Tokio und schreibe euch. Akira."
Quelle: FAZ
16/03/2011
15/03/2011
14/03/2011
13/03/2011
12/03/2011
11/03/2011
Erdkraft
Als ich heute Vormittag 13 Minuten vor neun
in Neustadt an der Weinstraße dieses Foto aufnahm,
wusste ich noch nichts von dem Erdbeben in Japan.
*
Eine Milde lag über den Menschenbegegnungen heute;
eine Schönheit in Gesten von kleinen Geschenken, Gesprächen, Erinnerungen;
ein Glanz des Wohlwollens von Mensch zu Mensch,
des Einlenkens, des Aufeinanderzugehens.
Ein Erleben des Ein-menschlichen in allen.
Am Abend erfuhr ich:
Heute um 0:08 Uhr hat eine Freundin in Sofia/Bulgarien
ihre beiden Zwillingsbuben geboren.
10/03/2011
vorKlang
Zur Praxis meiner Ärztin führen zwei Wege:
Der eine von einer befahrenen Straße durch ein großes, schweres Tor.
Es gibt aber auch ein Hintertürchen.
Geht man dort hinein, kommt man zuerst in einen großen Garten.
Heute blühten dort schon viele Osterglocken.
zu Füßen einer mächtigen Magnolie,
die heute ihre Aufbruchstimmung durchblitzen ließ.
09/03/2011
heilsam...
...ist auch der leckere Haselnusskuchen auf dem Tellerchen links im Bild,
den mir Luca heute ans Bett brachte.
Meine rechte Schulter und Oberarm sind nahezu bewegungsunfähig;
jetzt tippe ich ein bisschen mit links.
Fotografieren geht auch nicht,
das Foto oben habe ich mit liegender Kamera auch mit links geknippst.
Jetzt übe ich stündlich im Wechsel.
Was?
Foto vom 8.3.2011
08/03/2011
07/03/2011
06/03/2011
aufgebrochen
Bevor ich in "meine" Kirche gehe,
mache ich immer eine Runde durch die frühsonntägliche Stadt.
In der protestantischen Stiftskirche in Neustadt an der Weinstraße
(aus der "unsere" Kirchenbank stammt)
wird in diesem Jahr vieles renoviert.
Heute am Vormittag gab es die Möglichkeit,
die Baustelle zu betreten;
auch Gottesdienst fand heute dort statt.
Inmitten des freien Chorraumes stand ein kleiner Tisch,
gerichtet zum provisorischen Altar.
Die Kanzel hebt sich fast wie von selbst
von ihrem alten Platz.
der ort
wo du warst ist
kein vorort
mehr
denn
du warst
vor ort
05/03/2011
Fassnacht uff Pälzisch
Die kleine Gemeinde der Christengemeinschaft in Neustadt an der Weinstraße,
der ich schon viele Jahre angehöre, hat heute Abend eine Premiere:
Sie feiert Fasching, zum ersten Mal in ihrer Geschichte.
Seit ein paar Wochen gehe ich schon schwanger mit der Frage
nach meinem Kostüm und einem Beitrag.
In der zurückliegenden Woche hat mich nun die Muse zweimal geküsst;
daraus entstand mein Kostüm und gestern abend spät meine "Büttenrede".
Da unsere Gemeinde sehr klein ist, verkleide ich mich als Gemeindenachwuchs;
den könnten wir gut gebrauchen.
Mehr sage/schreibe ich nicht;
die nachfolgende Büttenrede lässt Raum für eigene Vorstellungen.
Nota bene: Das Ganze spielt in der Pfalz, Dialekt und Lebensart inklusive.
Vergangni Woch war’s, glawens numme,
do her ich irchendääner kumme,
do her ich’s bischbre, Schdunn um Schdunn:
Du bischd jetzt dro, im Uffdraach vun...
„Ach liewer Gott, such der en annre“,
so hab ich ogfange zu jammre.
„Ach, gäb mer doch e annri Roll,
treib’s doch mit mir net gar so doll!“
„Nää, Mädel, stell dich net so aa,
du hoschd’s gewisst vun Afang oo:
Es ledschdemol en schlimmer Bengel
„Ach, liewer Gott, ´s wär awwer schää,
wie so ääner ach auszuseh,
do will ich Flichel un en Schleier!“
„Moi liewes Kind, des wärd zu deier.
Un außerdem dun jo die Leit
Do haww ich gsaat, ich ded’s halt mache.
Spricht Gott: „Als erschdes duschd dann saache,
damit sich känner ferchde duud:
Ich bin en Geischd aus Flääsch un Blut.“
„Ach liewer Gott, un dann, un weiter?
Du muschd mer roode, du bischd gscheider.“
„Hopp, Rosa“, saachd er, „uff die Bää,
des bissl Zeich, des machschd alää!“
Do schdeh ich jetzt als Baby rum,
un so hääßt’s Evangelium:
Ihr Liewe, sperren uff die Ohre,
dann fiel ner eich wie neigebore.
E Licht geht uff in eierm Hern,
wanner so wie die Kinner wern.
Ich will eich glei die Luschd dra wecke:
`S derf jeder mol am Herzl schlecke.
Do geht eich ´s Herz uff wie die Sunn.
Ihr wissen jo: im Uffdraach vun...
Un gewwens weiter jedem Sprengel.
Des saachd eich Rosa, eiern Engel.
der ich schon viele Jahre angehöre, hat heute Abend eine Premiere:
Sie feiert Fasching, zum ersten Mal in ihrer Geschichte.
Seit ein paar Wochen gehe ich schon schwanger mit der Frage
nach meinem Kostüm und einem Beitrag.
In der zurückliegenden Woche hat mich nun die Muse zweimal geküsst;
daraus entstand mein Kostüm und gestern abend spät meine "Büttenrede".
Da unsere Gemeinde sehr klein ist, verkleide ich mich als Gemeindenachwuchs;
den könnten wir gut gebrauchen.
Mehr sage/schreibe ich nicht;
die nachfolgende Büttenrede lässt Raum für eigene Vorstellungen.
Nota bene: Das Ganze spielt in der Pfalz, Dialekt und Lebensart inklusive.
Ihr Liewe, ich will eich jetzt saache,
wie sich’s bei mir hot zugedraache,
dass ich, ich denk, des sieht doch jeder,
heit vor eich steh mit Babyklääder.
wie sich’s bei mir hot zugedraache,
dass ich, ich denk, des sieht doch jeder,
heit vor eich steh mit Babyklääder.
Vergangni Woch war’s, glawens numme,
do her ich irchendääner kumme,
do her ich’s bischbre, Schdunn um Schdunn:
Du bischd jetzt dro, im Uffdraach vun...
„Ach liewer Gott, such der en annre“,
so hab ich ogfange zu jammre.
„Ach, gäb mer doch e annri Roll,
treib’s doch mit mir net gar so doll!“
„Nää, Mädel, stell dich net so aa,
du hoschd’s gewisst vun Afang oo:
Es ledschdemol en schlimmer Bengel
hääschd diesmol Rosa un bischd Engel.“
„Ach, liewer Gott, ´s wär awwer schää,
wie so ääner ach auszuseh,
do will ich Flichel un en Schleier!“
„Moi liewes Kind, des wärd zu deier.
Un außerdem dun jo die Leit
an Engel nimmi glaawe heit.
Geh, duu der Babyklääder borche,
ICH muss eich jo fer Nochwuchs sorche.“
Geh, duu der Babyklääder borche,
ICH muss eich jo fer Nochwuchs sorche.“
Do haww ich gsaat, ich ded’s halt mache.
Spricht Gott: „Als erschdes duschd dann saache,
damit sich känner ferchde duud:
Ich bin en Geischd aus Flääsch un Blut.“
„Ach liewer Gott, un dann, un weiter?
Du muschd mer roode, du bischd gscheider.“
„Hopp, Rosa“, saachd er, „uff die Bää,
des bissl Zeich, des machschd alää!“
Do schdeh ich jetzt als Baby rum,
un so hääßt’s Evangelium:
Ihr Liewe, sperren uff die Ohre,
dann fiel ner eich wie neigebore.
E Licht geht uff in eierm Hern,
wanner so wie die Kinner wern.
Ich will eich glei die Luschd dra wecke:
`S derf jeder mol am Herzl schlecke.
(Herzl ist hier ein herzförmiger rosa-weißer Lolli,
der an dieser Stelle herumgereicht wird.)
Do geht eich ´s Herz uff wie die Sunn.
Ihr wissen jo: im Uffdraach vun...
Un gewwens weiter jedem Sprengel.
Des saachd eich Rosa, eiern Engel.
Blicke
04/03/2011
Ich hab die Nacht geträumet
Heute Morgen singe ich ständig dieses Lied.
Nicht weil es mir "schlecht" geht, sondern weil es mich einfach ungemein berührt, die Tatsache, die Klarheit, dass alles bricht, alles zu Scherbe wird, alles stirbt und gleichzeitig immer neues Werden vom Vergehen kündet.
1. Ich hab die Nacht geträumet
wohl einen schweren Traum;
es wuchs in meinem Garten
ein Rosmarienbaum.
2. Ein Kirchhof war der Garten,
das Blumenbeet ein Grab,
und von dem grünen Baume
fiel Kron und Blüten ab.
3. Die Blüten tät ich sammeln
in einem großen Krug,
der fiel mir aus den Händen,
dass er in Stücke schlug.
4. Draus sah ich Perlen rinnen
und Tröpflein rosenrot.
Was mag der Traum bedeuten?
Herzliebster, bist du tot?
Vorsingen kann ich es euch leider nicht! :-)
Aber mitsingen kann man hier.
Nicht weil es mir "schlecht" geht, sondern weil es mich einfach ungemein berührt, die Tatsache, die Klarheit, dass alles bricht, alles zu Scherbe wird, alles stirbt und gleichzeitig immer neues Werden vom Vergehen kündet.
1. Ich hab die Nacht geträumet
wohl einen schweren Traum;
es wuchs in meinem Garten
ein Rosmarienbaum.
2. Ein Kirchhof war der Garten,
das Blumenbeet ein Grab,
und von dem grünen Baume
fiel Kron und Blüten ab.
3. Die Blüten tät ich sammeln
in einem großen Krug,
der fiel mir aus den Händen,
dass er in Stücke schlug.
4. Draus sah ich Perlen rinnen
und Tröpflein rosenrot.
Was mag der Traum bedeuten?
Herzliebster, bist du tot?
Vorsingen kann ich es euch leider nicht! :-)
Aber mitsingen kann man hier.
03/03/2011
02/03/2011
eine Sache der Einstellung
Ich habe jetzt endlich an der richtigen Stelle ein Häkchen gemacht;
jetzt steht jeweils unten, wer das/den Post eingestellt hat.
01/03/2011
ja, du bist's
Heute, am ersten März des Jahres, sah ich den ersten Schmetterling des Jahres. -
Bei uns im Haus rücken derzeit alle ein Zimmer weiter, mit Sack und Pack,
begleitet von der Dauerfrage: Was zieht mit um, was kommt weg und wenn ja, wohin?
Nach einigen Wochen Anlaufzeit
gab es am vergangenen Wochenende eine Hauruckaktion
gab es am vergangenen Wochenende eine Hauruckaktion
(dabei ging eben auch die Uhr in Scherben),
die heute einen weiteren Höhepunkt und einen Abschluss erreichte. -
(Ich wundere mich, warum ich das hier schreibe,
ist ja eher ungewöhnlich für mich, aber na gut.)
Am Nachmittag, der Wind hatte sich gelegt,
war dann doch auch Zeit für einen Spaziergang;
war dann doch auch Zeit für einen Spaziergang;
ich ging mit Luca einen schmale, steile, dunkle Unterführung unter der Bahnlinie hinauf.
Ich erinnerte mich an diesen Weg vom letzten Jahr,
und doch war es anders als nur eine Wiederholung.
Ein ganz und gar nicht verloren wirkender Handschuh winkte dem Winter ade.
Und etwas den Hang hinauf saß nun eben dieser erste 2011er Schmetterling,
der mich sehr nah kommen ließ, bevor er wegflog.
Den ganzen lichten Weg säumten Gruppen von Schneeglöckchen.
Auf der Mauer, die den Weg von den nebenan verlaufenden Gleisen trennt,
tauchte das Moos tief ins Licht des März.
Dornen gibt es auch genug an diesem Weg,
der am Fuß des Berges entlangführt,
auf den ich von meinem Schreibtisch aus blicke,
unverändert
veränderlich.
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