"Denn die Zeit wird kommen mit dem kommenden Christus, wo die Menschen lernen werden, nicht nur für ihre Seelen, sondern für das, was sie begründen wollen durch ihr unsterbliches Teil hier auf Erden, den Christus zu befragen.
Der Christus ist nicht nur ein Menschen-Herrscher, er ist ein Menschen-Bruder, der befragt werden will, besonders in den kommenden Zeiten befragt werden will für alle Einzelheiten des Lebens.
Was die Menschen begründen wollen, durch den Kontrast wird es begründet heute.
Heute scheinen sich Ereignisse zu vollziehen, bei denen die Menschen am allerfernsten zu stehen scheinen der Frage an den Christus. Wer frägt bei demjenigen - so müssen wir uns fragen -, was heute geschieht: Was sagt der Christus Jesus dazu? - Wer frägt es? (...) Und dennoch, die Zeit muss kommen, sie darf nicht ferne sein, wo die Menschenseele in ihrem unsterblichen Teil für dasjenige, was sie begründen will, die Frage an den Christus stellt: Soll es geschehen, soll es nicht geschehen? - wo die Menschenseele den Christus als sie liebenden Genossen im Einzelfalle des Lebens neben sich sieht und nicht nur Trost, nicht nur Kraft bekommt von der Christus-Wesenheit, sondern auch Auskunft bekommt über dasjenige, was geschehen soll.
Das Reich des Christus Jesus ist nicht von dieser Welt, aber es muss wirken in dieser Welt, und die Menschenseelen müssen die Werkzeuge des Reiches werden, das nicht von dieser Welt ist. Von diesem Standpunkte aus müssen wir Umschau halten danach, wie wenig heute die Frage aufgeworfen wird, die an den Christus für die einzelnen Taten und Ereignisse gestellt werden muss. Lernen aber muss die Menschheit, den Christus zu befragen."
Rudolf Steiner:
Bausteine zu einer Erkenntnis des Mysteriums von Golgatha, Berlin 6.2.1917; GA 175
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