25/09/2011

Niemand darf wegen




seines Geschlechtes,
seiner Abstammung,
seiner Rasse,
seiner Sprache,
seiner Heimat und Herkunft,
seines Glaubens,
seiner religiösen oder politischen Anschauungen
benachteiligt oder bevorzugt werden.
Niemand darf wegen seiner Behinderung
benachteiligt werden.




Artikel 3 des Grundgesetzes








24/09/2011

Gleitende Arbeitszeit liegt vor,



wenn der Arbeitnehmer
innerhalb eines vereinbarten zeitlichen Rahmens
Beginn und Ende
seiner täglichen Normalarbeitszeit
selbst bestimmen kann














.

21/09/2011

Seit über 400 Jahren warte ich darauf,


dass ich in diesem Blog zu Wort komme:







"Hallo, Nachbar,
machen Sie doch mal Ihr Fenster auf!"






*



Figur am Lambrechter Rathaus, datiert 1607





19/09/2011

17/09/2011

Das will doch jeder wissen. Sie auch, aber hallo.

In Wahrheit wissen Sie schon, wie es ist.

Sie kennen schon den Unterschied
zwischen der Größe und Geschwindigkeit von allem,
was Ihnen durch den Kopf schießt,
und dem winzigen, unzureichenden bisschen,
das Sie einen anderen je wissen lassen können.

Als gäbe es in Ihnen einen riesigen Saal mit allem,
was es im Universum je gegeben hat,
aber die einzigen Teile, die rauskönnen,
müssen sich irgendwie durch so ein kleines Schlüsselloch quetschen,
wie alte Türen es unter der Klinke hatten.

Als versuchten wir alle,
einander durch diese winzigen Schlüssellöcher zu sehen.









Aber sie hat eine Klinke; die Tür geht auf.
Nur anders, als Sie glauben.
Aber was wäre, wenn Sie sie öffnen könnten?

Überlegen Sie mal kurz - was wäre,
wenn all die unendlich dichten und unbeständigen Welten,
die Sie in jedem Augenblick Ihres Lebens beherbergen,
sich nachher auf einmal irgendwie
als völlig offen und kommunizierbar herausstellten,
nachdem das, was Sie für sich gehalten haben,
gestorben ist, denn das ist,
wenn sich nachher jeder einzelne Augenblick
als eine grenzenlose See erweist,
als Zeitspanne oder -abschnitt,
in dem er ausgedrückt oder vermittelt werden kann,
und Sie brauchen nicht einmal strukturiertes Englisch,
Sie können, wie es so schön heißt,
einfach die Türe aufmachen und stehen im Raum eines anderen
mit seinen vielgestaltigen Gestalten, Ideen und Facetten?



David Foster Wallace


aus der Kurzgeschichte
"Neon in alter Vertrautheit"



:






08/09/2011

zauberBlau





Es lebte einst der Zauberer
Kori, Kora, Korinthe.
Der saß in einem Tintenfass
Und zauberte mit Tinte.



Wenn jemand damit Briefe schrieb
Und schmi und schma und schmollte,
Dann schrieb er etwas anderes
Als was er schreiben wollte.



Einst schrieb der Kaiser Fortunat
Mit Sie, mit Sa, mit Siegel:
Der Kerl, der mich verspottet hat,
Kommt hinter Schloss und Riegel!



Doch hinterher las man im Brief,
Vergni, vergna, vergnüglich:
Der Kerl, der mich verspottet hat,
Der dichtet ganz vorzüglich!



Da schmunzelte der Zauberer
Kori, Kora, Korinthe
Und schwamm durchs ganze Tintenfass
Und trank ein bisschen Tinte.



Ein andres Mal schrieb Archibald,
Der Di, der Da, der Dichter:
Die Rosen haben hierzuland
So zärtliche Gesichter!



Er hat von Ros- und Lilienhaar
Geschri, geschra, geschrieben;
Doch als das Liedlein fertig war,
Erzählte es von‹Rüben.



Da schmunzelte der Zauberer
Kori, Kora, Korinthe
Und schwamm durchs ganze Tintenfass
Und trank ein bisschen Tinte.



Heut schrieb der Kaufmann Steenebarg
Aus Bri, aus Bra, aus Bremen
An seinen Sohn in Dänemark:
Du solltest dich was schämen!



Doch als der Brief geschrieben war
Mit Schwi, mit Schwa, mit Schwunge,
Da stand im Brief: Mein lieber Sohn,
Du bist ein guter Junge!



Da schmunzelte der Zauberer
Kori, Kora, Korinthe
Und schwamm durchs ganze Tintenfass
Und trank ein bisschen Tinte.



Und wer das Lied nicht glauben will
Vom Schri, vom Schra, vom Schreiben,
Der ist wahrscheinlich selber schuld
Und lässt es eben bleiben!



James Krüss






Und hier gibt's das Lied dazu,
siehe