06/08/2010

vom Wasser 1


Mir ist, als flösse dieser Bach da draußen




ein heimlich Bette in mir selbst herab




und spülte nun den lange trocknen Grund
zu neuem sonderbaren Leben auf;




wie Moos und Flechte legt's gelöste Arme




in sein Gefäll, wie klein und große Kiesel




befreit es sich und läuft mit ihm des Wegs; -




mir ist, ich spürte, wie die Welle wühle




und nichts mehr fest und sicher in mir sei,




und fühle mich beunruhigt hingegeben
in eines wunderlichen Spiels Gewalt.


Christian Morgenstern 




6 Kommentare:

  1. Oh, genauso, drei Wochen lang, täglich, bloss beunruhigt hat es mich nicht, dieses Brodeln und Lösen...
    Schön, dass dein Profilbild zu lachen begonnen hat. Ich freue mich, wieder bei dir zu Besuch kommen zu können.
    Lieben Gruss
    Gabriela

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  2. Wunderschöne Fotos und ansprechende Zeilen!
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
    Elisabeth

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  3. Liebe Stefanie
    Nun ist es für mich einer der schönsten Posts geworden. Hab schon so was geahnt und doch überraschst Du mich mit seiner Schönheit in Bild und Wort. Danke Dir fürs Mit-Teilen.

    Seit bald 6 Jahren erlebe ich diesen Zustand und um nichts in der Welt würde ich diesen eintauschen wollen.
    Vertrauend mich diesem Spiel der Gewalten hingebend, das war das größte Wagnis für mich: Vertrauen.

    Grüß Dich ganz herzlich
    Monika



    Gabriela
    Deine Zeilen beschreiben, was ich bei Deinen Posts erlebt habe und es hat mich sehr gefreut. Und auch die «Hauptsätze» habe ich gelesen.

    Herzensgrüße
    Monika

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  4. Schöne Bilder und schöne Poesie. Passen gut zusammen!

    LG, Conny

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  5. @Gabriela: Ich sollte meinem Profilbild nacheifern (was das Lachen betrifft, meine ich).
    Danke für dein Sommeralbum; ich freute mich jeden Tag auf 14.02 Uhr, nachdem ich das Prinzip verstanden hatte.
    @Elisabeth:
    Danke für die Wünsche. Wir haben jetzt noch eine Woche Ferien vor uns; da gleichen die Tage der Woche und des Wochenendes sich ohnehin.
    Manchmal habe ich das Gefühl, mein Leben fängt erst abends an. Und selbst jetzt schläft Luca im Zimmer nebenan noch nicht, sondern katapultiert sich durch rhythmisches mit dem Rücken ans Bett Schlagen in den Schlaf, dass es durchs Haus drönt.

    @Monika: Weißt du, was mein Sohn, 19, zu diesem wie du es nanntest "schönsten post" sagte? "Das sind Allerweltsbilder, wie sie alle Leute fotografieren. Der Kick fehlt". So streng mit seiner Mutter ist er.

    @Conny: Danke für's Vorbeischauen!

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  6. @Stefanie
    so streng ... diese Jugend! :-))
    An manchen Stellen reisst der Strom ganz schön ... da neigt man gern dazu, Land unter den Füßen haben zu wollen ... das Feste, das trägt bin ich selber ... und hier liegt der große Kick.

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