11/04/2010

glaub ich - nicht / Nr. 43

"Eine Weltanschauung, 
die uns wahrhaft befriedigen soll,
muss uns wirklich von der Stelle im Weltall,
wo wir ohne sie stehen,
wegbringen,
sie muss uns in absolute Bewegung versetzen.
Wir müssen durch sie 
nicht bloß Aufschluss darüber erhalten,
was wir sind,
sondern wir müssen 
etwas durch sie werden."

Rudolf Steiner, GA 39, S. 132



Auf eins nur kommt es an: 
dass ich mein Ohr für die Situation, 
wie sie sich mir dartut, 
als für die Erscheinung des Wortes 
an mich 
öffne bis auf den Grund, 
wo das Hören ins Sein verfließt, 
und vernehme, was zu vernehmen ist, 
und auf das Vernommene antworte. 
Wer mir eine Antwort so einsagt, 
dass er mich am Vernehmen hindert, 
ist der Hinderer, 
er sei sonst, wer er sei.

Martin Buber












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5 Kommentare:

  1. Im Urbeginne war das Tat-Wort
    auf der Suche nach dem Tat-Ort.

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  2. Hm, das ist deutlich.
    Siehst Du, wie das Licht sich den Tropfen zeigt?
    Freudentränen ... könnten es sein ...

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  3. Es war ganz merkwürdig: Ich hatte ja diesen post schon fertig, das obere Foto am Morgen in einer windstillen Sekunde aufgenommen, wonach der Wind die Flamme direkt ausblies. Ich ließ die Kerze dennoch stehen und sah am Abend nach dem Regen hin: da gab es dann diese zwei Tropfen. Nachdem ich sie fotografiert hatte, stieß Luca, 2, unbeabsichtigt mit einem Stock an das ganze Arrangement, das nun seit 43 Tagen unbewegt da stand. Der Hase fiel runter, die Tischplatte verrückte. Jetzt habe ich die Kerze nochmal angezündet, sie brennt lebhaft und hält dem Wind noch stand, korrespondiert mit dem Abendrot. Mal sehen, was morgen werden will.

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  4. Geständnis:
    Ich habe nach dem Stoß mit dem Stock einige bis mehrere Sekunden gebraucht, um das unbeabsichtigte Umstoßen als zum Prozess dazugehörig anzusehen. Seelenruhe befriedigend bis ausreichend, kann noch besser werden.

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  5. Ich täte es auf jeden Fall als zum Prozess wahrnehmen wollen und auch ich wäre erst mal irritiert und vor allem interessiert gewesen. Was war der erste Gedanke und was ist daraus geworden im Sinne von Bubers Text.

    Jedenfalls eine interessante Wen-Dung.

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